Wegen der Vielfalt der Produkte, der Verwendungszwecke und der beteiligten Organisationen erwies sich die Aufstellung einer nach Brutto- und Endverbrauch gegliederten Statistik als recht schwierig. Bis 1949 wurden, wie schon früher, die Importe dem Bruttoverbrauch gleichgesetzt. Die Lagermöglichkeiten während dieses Zeitraums waren bescheiden, und es konnten keine Angaben über deren Bewirtschaftung gefunden werden. Ab 1975 wurden die Daten der Gesamtenergiestatistik beinahe unverändert übernommen. Seit Einführung des Mineralölsteuergesetzes 1997 wird für den Ver-brauch nicht mehr auf die Importe, sondern auf den Absatz in den steuerrechtlich freien Verkehr abgestellt.
Die Differenz zwischen Brutto- und Endverbrauch ergibt sich beim Erdöl durch den Energieaufwand bei der Raffinierung von Rohöl (rund 1% des importierten Erdöls) sowie durch den Verbrauch zur Herstellung anderer Energieträger wie Strom und Stadt-gas. Sie war in der Schweiz immer sehr gering; das Maximum mit etwa 8% wurde am Anfang der 70er Jahre erreicht.
Zwischen 1950 und 1974 stützten sich die Angaben zur Hauptsache auf die Absatzstatistiken der Carbura, der Schweizerischen Zentralstelle für die Einfuhr von flüssigen Brenn- und Treibstoffen, sowie seit 1961 auch auf die Geschäftsberichte der Erdöl-Vereinigung. Für die wichtigsten Erdölprodukte konnten damit die Vorratsänderungen auf Import- und Grosshandelsstufe berücksichtigt werden. Nicht erfasst wurden jedoch zunächst die bei den Endkonsumenten vorhandenen Lagerbestände an Heizöl, aus deren Änderung sich die Differenz zwischen Absatz und Verbrauch herleitet. Seit 1980 wird mittels Umfragen der Füllgrad der Heizöltanks bei den Konsumenten ermittelt und daraus der Endverbrauch bestimmt.
Die Absatzstatistik der Carbura zeigt grundsätzlich den Bruttoverbrauch, auch wenn in gewissen Perioden weitere Angaben vorhanden sind. Die für Energieumwandlungen eingesetzten Erdölprodukte mussten also noch gesondert bestimmt werden. Während die für die Stadtgaserzeugung benötigten Produkte in den Jahresberichten des Verbandes der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) erscheinen, existieren für die früheren Jahre keine vollständigen Angaben über den Verbrauch für die Stromerzeugung. Er wurde deshalb durch eine Rückrechnung bestimmt, wobei angenommen wurde, dass die gesamte konventionell-thermische Elektrizitätsproduktion aus Erdölprodukten und mit einem Wirkungsgrad von 35% erfolgte. In den letzten Jahren wurde der Verbrauch aufgrund von Angaben der Produzenten bestimmt. Über den Eigenverbrauch und die Ver-luste der Raffinerien existieren ausreichende Unterlagen.
Für sinnvolle Aussagen ist eine feinere Unterteilung des Endverbrauchs von Erdölprodukten unumgänglich. Es zeigte sich aber bald, dass sich die verschiedenen Quellen widersprachen, was teilweise auf den Umstand zurückgeht, dass die Verzollung und damit auch die statistische Erfassung der Lagerbewegungen nicht nur nach der Qualität, sondern auch nach dem Verwendungszweck erfolgte. So sind grosse Mengen von Heizöl (vor allem HeizöI schwer), die zur Herstellung von Elektrizität importiert wurden, bis 1973 als Dieselöl verzollt worden. Für jede Sorte wurden deshalb die Quellen verglichen und die plausibelste benutzt.