Wind

Entwicklung

Bis zu Beginn der 80-er Jahre besass die Nutzung der Windenergie nur noch eine sehr marginale Bedeutung. Einzig kleine (< 5 kW) Windkraftanlagen wurden für die netzunabhängige Stromversorgung von Alp- und Berghütten betrieben, welche aber zusehends durch die viel wartungsarmere Photovoltaik verdrängt wurden.

Ausgehend vom ersten Windenergie-Boom in Kalifornien setzte weltweit eine rasante Entwicklung dieser Technologie ein, was zu immer grösseren und zuverlässigeren Anlagen führte. Einen weiteren, massiven Schub für das Wachstum der Windenergie lösten die gesicherten Rückspeisevergütungen für dezentral erzeugten Strom in Ländern wie Deutschland, Dänemark und Spanien aus.

Windenergie ist heute die weltweit am stärksten expandierende Energiequelle. Ende 1999 waren weltweit 13'500 MW Windenergieanlagen installiert, welche rund 20'000 GWh Elektrizität erzeugen. Dies entspricht der Hälfte des schweizerischen Elektrizitätsverbrauchs. Mit einer Wachstumsrate von gegen 40% übertrifft die Windbranche gar diejenige der Informationstechnologien.

Diese Dynamik hinterlässt auch in der Schweiz ihre Spuren, wo heute 14 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 2,805 MW rund 3,2 GWh Elektrizität pro Jahr generieren.

Das in einer Studie aus dem Jahr 1996 ermittelte Potential für die Nutzung der Windenergie liegt bei 1'600 GWh oder rund 3.5 % des Stromverbrauchs von 1995. An sehr gut bewindeten Standorten ausserhalb von landschaftlichen Schutzgebieten könnten rund 500 Windkraftanlagen Elektrizität in der Grössenordnung von 270 GWh im Jahr erzeugen.

Die mittleren Installationskosten liegen bei Fr. 2'000.-/kW, was an windreichen Standorten zu Stromgestehungskosten von unter 20 Rp./kWh führt - wobei 60% der Energie im Winterhalbjahr erzeugt werden.

 

Statistische Methodik

Zum heutigen Zeitpunkt ist die Datenlage zu der mit Windenergie erzeugten Elektrizität noch einfach überblickbar. Sämtliche Anlagenbetreiber melden die jährliche Energieproduktion an die Geschäftsstelle der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung für Windenergie Suisse-Eole. Nach einer Plausibilitätsprüfung werden dies Daten an die Verfasser der schweizerischen Energiestatistik weiter geleitet.

Auf dem Internet (http://wind-data.ch/index.php?lng=de) werden zudem sämtliche für die Nutzung der Windenergie relevanten Windmessdaten publiziert - auch von temporären Messungen aus Standortabklärungen. Dies erlaubt mittelfristig eine gesicherte Datenlage im Sinne einer eigentli-chen Windenergiekarte der Schweiz.